GRAMMER AG steigert Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2023
und bestellt COO Guoqiang Li zum Vorstand
- GRAMMER Gruppe steigert Umsatz um 6,8 % auf
2.304,9 Mio. EUR
- Free Cashflow steigt auf 48,2 Mio. EUR (Vj. 31,3
Mio. EUR)
- Operatives EBIT liegt mit 56,8 Mio. EUR ebenfalls deutlich
über dem Vorjahr (Vj. 35,5 Mio. EUR), bleibt insgesamt aber hinter
den Erwartungen zurück
- Geschäftsentwicklung weiterhin von gesamtwirtschaftlichen
und branchenseitigen Unsicherheiten geprägt
- Programm „Top 10 Maßnahmen“ initiiert, um Profitabilität im
Jahr 2024 zu steigern
- Ausblick für 2024: Umsatz auf Vorjahresniveau und weitere
Verbesserung der Profitabilität
- Chief Operating Officer Guoqiang Li zum 1. April 2024 als
Vorstand bestellt
Ursensollen, 28. März 2024 – Die GRAMMER Gruppe
hat heute den geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023
vorgelegt. Demnach lag der Umsatz mit 2.304,9 Mio. EUR um 6,8 %
über dem Vorjahresniveau. Um Währungseffekte bereinigt belief sich
der Umsatzanstieg auf 10,4 %. Dabei trugen sowohl die Regionen EMEA
und APAC als auch die beiden Produktbereiche Automotive und
Commercial Vehicles zur Entwicklung des Umsatzes bei. In EMEA
stiegen die Erlöse um 7,0 % auf 1.210,9 Mio. EUR, in APAC um 24,7 %
auf 532,3 Mio. EUR. In AMERICAS dagegen lag der Umsatz mit 622,0
Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau. Der Produktbereich Automotive
legte um 8,3 % auf 1.505,5 Mio. EUR zu, Commercial Vehicles um 4,0
% auf 799,4 Mio. EUR.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im
Geschäftsjahr 2023 auf 42,0 Mio. EUR nach –45,0 Mio. EUR im
Vorjahr. Das Ergebnis im Vorjahr war insbesondere von einer
Wertminderung in AMERICAS negativ beeinflusst. Das operative EBIT
erhöhte sich deutlich um 60,0 % auf 56,8 Mio. EUR (Vj. 35,5 Mio.
EUR) und wurde neben negativen Wechselkurseffekten in Höhe von 10,7
Mio. EUR (Vj. 0,2 Mio. EUR) um Aufwendungen für
Restrukturierungsmaßnahmen in AMERICAS in Höhe von 4,1 Mio. EUR
bereinigt. Die operative EBIT-Rendite lag bei 2,5 % (Vj. 1,6 %).
Positiv auf das Ergebnis wirkten sich vor allem der stabilere
Geschäftsverlauf in APAC sowie die positive Entwicklung in EMEA
aus. Darüber hinaus konnte sich GRAMMER auch im Geschäftsjahr 2023
mit Kunden über die Weitergabe der erheblichen, inflationsbedingten
Kostensteigerungen einigen. Hingegen wirkten sich
Volumen-Mix-Effekte, höhere Kosten aufgrund volatiler
Werksauslastungen, Währungsverluste sowie stark gestiegene
Personalkosten negativ auf das Ergebnis aus. Das operative Ergebnis
in AMERICAS blieb mit –42,7 Mio. EUR trotz einer Verbesserung im
Vorjahresvergleich hinter den Erwartungen zurück (Vj. –48,3 Mio.
EUR). Der Free Cashflow stieg auf 48,2 Mio. EUR (Vj. 31,3 Mio.
EUR). Der Anstieg resultierte vor allem aus einer Verbesserung der
Working-Capital-Positionen beim Rohmaterial und bei den
Projektbeständen.
Jurate Keblyte, CFO der GRAMMER AG: „Das Geschäftsjahr
2023 war weiterhin herausfordernd und von großen Unsicherheiten
geprägt. Zwar konnten wir unser Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr
deutlich steigern, blieben jedoch hinter unseren Erwartungen
insbesondere aufgrund externer Faktoren wie die Entwicklung der
Volumina und der Währungskurse. Wir arbeiten weiterhin intensiv
daran, unsere Profitabilität zu verbessern und haben die laufenden
Maßnahmen in ein Programm ‚Top 10‘ zusammengefasst, um unsere
Anstrengungen stärker zu fokussieren. Es umfasst im Wesentlichen
Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität in EMEA und AMERICAS
sowie Maßnahmen der Kostenreduktion in der
Produktentwicklungsorganisation, im Vertrieb und der allgemeinen
Administration. Diese Maßnahmen genießen unsere volle
Aufmerksamkeit. Vor diesem Hintergrund und gestärkt durch unseren
außerordentlich hohen Auftragseingang sind wir zuversichtlich,
unsere Ziele im Jahr 2024 zu erreichen.“
Erfreuliche Entwicklung in APAC und EMEA; AMERICAS weiterhin
hinter den Erwartungen
Die Region EMEA, in der sich die konzernweit
umsatzstärksten Gesellschaften befinden, verzeichnete im
Geschäftsjahr 2023 eine robuste Entwicklung und erzielte einen
Umsatzanstieg von 7,0 % auf 1.210,9 Mio. EUR. Bereinigt um
Währungseffekte betrug das Umsatzwachstum 7,9 %. Die
Erlössteigerung wurde hauptsächlich von dem Wachstum des Umsatzes
im Produktbereich Automotive um 10,9 % auf 644,6 Mio. EUR getragen.
Der Produktbereich Commercial Vehicles verzeichnete eine moderate
Steigerung der Erlöse von 2,9 % auf 566,3 Mio. EUR und bliebt damit
hinter den Erwartungen zurück. Vor allem im ersten Halbjahr wurden
in der Region hohe Umsätze erzielt. Im zweiten Halbjahr belasteten
dagegen saisonbedingte Faktoren und eine eingetrübte Marktlage in
beiden Produktbereichen die Entwicklung – unter anderem aufgrund
von Lieferkettenproblemen infolge der Überschwemmungen in Slowenien
im dritten Quartal. Das operative EBIT in EMEA belief sich auf 64,2
Mio. EUR (Vj. 60,0 Mio. EUR). Während gegenüber dem Vorjahr
positive Volumeneffekte und eine Steigerung der Weitergabe
inflationsbedingter Kostensteigerungen verzeichnet wurden, blieb
die Volumenentwicklung insbesondere im Commercial Vehicles-Bereich
hinter den Erwartungen zurück.
APAC verzeichnete im Berichtszeitraum einen besonders
deutlichen Umsatzanstieg von 24,7 % auf 532,3 Mio. EUR, blieb
jedoch rund 10 % hinter den ursprünglich geplanten Volumina zurück.
Währungsbereinigt lag das Wachstum gegenüber dem Vorjahr bei 35,0
%. Der Vorjahreswert war jedoch noch stark von den
Werksschließungen infolge der COVID-19-Pandemie in China und
weltweiten Lieferengpässen bei Halbleitern belastet. Im
Produktbereich Automotive stieg der Umsatz um 30,4 % auf 378,7 Mio.
EUR. Dabei trug insbesondere das neue Werk in Hefei, das einen der
erfolgreichsten chinesischen NEV-Hersteller beliefert, zum starken
Umsatzwachstum bei. Mittlerweile erwirtschaftet der Produktbereich
Automotive in der Region APAC mehr als 40 % des Umsatzes mit
chinesischen OEMs. Der Umsatz in Commercial Vehicles stieg um 12,8
% auf 153,6 Mio. EUR. Das operative EBIT erhöhte sich infolge des
Umsatzwachstums und Kostensenkungsmaßnahmen überproportional auf
62,5 Mio. EUR (Vj. 48,5 Mio. EUR).
Die Entwicklung in AMERICAS blieb im Geschäftsjahr 2023
erneut hinter den Erwartungen zurück. Neben den Herausforderungen
der Restrukturierung verzeichnete die Region rückläufige Volumina
gegenüber dem Vorjahr und einen sehr signifikanten Rückstand von
mehr als 25 % gegenüber den erwarteten Produktionszahlen im Bereich
von Commercial Vehicles. Der Umsatz lag mit 622,0 Mio. EUR um 7,5 %
unter dem Vorjahresniveau. Währungsbereinigt ging der Umsatz in
AMERICAS um 3,6 % zurück. Diese Entwicklung resultierte im
Wesentlichen aus dem Bereich Automotive, wo sich das vorzeitige
Auslaufen eines Kundenprojekts, verbunden mit einer
Werksschließung, sowie die Streiks in den Werken mehrerer
US-Automobilhersteller negativ auswirkten. Im Produktbereich
Automotive sank der Umsatz um 6,5 % auf 502,1 Mio. EUR und im
Produktbereich Commercial Vehicles um 11,4 % auf 119,9 Mio. EUR.
Das operative EBIT betrug –42,7 Mio. EUR (Vj. –48,3 Mio. EUR) und
wurde durch die genannten Faktoren sowie eine Standortverlagerung,
kostspielige Maschinentransfers, Neuanläufe der Serienproduktion
und den Anlauf einer neuen Lackieranlage in Mexiko belastet.
Auftragseingang erreicht neue Dimensionen – auch dank
innovativer Produkte
Positive Signale gingen im Geschäftsjahr 2023 von der
Entwicklung des Auftragseingangs aus, der mit 2,7 Mrd. EUR einen
neuen Rekordwert erreichte (Vj. 2,5 Mrd. EUR). Damit liegt das
Unternehmen auf Kurs, um das mittelfristige Ziel eines Umsatzes von
2,5 Mrd. EUR bis zum Jahr 2025 zu erreichen. Der hohe
Auftragseingang zeigt, dass GRAMMER in allen drei Regionen dem
hohen Anspruch an die Zufriedenheit der Kunden gerecht wird, und
ist ein Zeichen für die Fortschritte im Hinblick auf die weitere
Steigerung der Qualität und Lieferzuverlässigkeit des
Unternehmens.
Ein wichtiger Faktor für den gestiegenen Auftragseingang sind
auch die einzigartigen und innovativen Produkte von GRAMMER in den
beiden Produktbereichen Automotive und Commercial Vehicles. Einen
Schwerpunkt bildete im Geschäftsjahr 2023 die Weiterentwicklung der
Mittelkonsolen. Für den neuen Mercedes-Benz GLC beispielsweise
konstruierte GRAMMER eine Mittelkonsole als Bindeglied zwischen dem
Fond und dem digitalisierten Cockpit. GRAMMER konnte damit
verdeutlichen, wie sich die Anforderungen moderner
Fahrzeuginnenräume kombinieren lassen. Außerdem konzentrierte sich
GRAMMER auf die Einführung einer neuen Generation von Fahrersitzen
für Landmaschinen und entwickelte unter anderem ein innovatives
Federungssystem für den neuen GRAMMER MSG 297/2900.
Chief Operating Officer Guoqiang Li zum Vorstand
bestellt
Zum 1. April 2024 wurde Guoqiang Li, Chief Operating Officer
(COO), zum Vorstand der Gesellschaft bestellt. Herr Li ist bereits
seit Januar 2020 für GRAMMER tätig, zunächst als President APAC und
seit Oktober 2022 als Teil des Executive Committee und damit des
obersten operativen Führungsgremiums der GRAMMER AG. Im Oktober
2023 übernahm Herr Li zudem die Funktion des President
AMERICAS.
Dr. Martin Kleinschmitt, Aufsichtsratsvorsitzender der
GRAMMER AG: „Mit der Bestellung von Herrn Li zum Vorstand
wollen wir den eingeschlagenen Weg von GRAMMER hin zu operativer
Exzellenz stärken und insbesondere die Umsetzung des ‚Top 10
Maßnahmen‘-Programms zur Steigerung unserer Profitabilität
forcieren. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und sind
uns sicher, dass Herr Li auch in der erweiterten Verantwortung die
notwendige Führung übernehmen wird, um die operativen Ziele des
Unternehmens wie geplant umzusetzen.“
Ausblick 2024: Umsatz auf Vorjahresniveau und deutlich
gesteigertes operatives EBIT
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 rechnet die GRAMMER Gruppe
damit, dass die Belastungen im Zusammenhang mit den schwierigen
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen anhalten, zum Beispiel in
Form hoher Inflation und konjunktureller Schwankungen. Die GRAMMER
Gruppe erwartet vor diesem Hintergrund für das Geschäftsjahr 2024
einen Umsatz auf Vorjahresniveau von rund 2,3 Mrd. EUR (2023: 2,3
Mrd. EUR). Dabei soll sich das operative EBIT auf rund 75 Mio. EUR
erhöhen (2023: 56,8 Mio. EUR). Mit der deutlich angehobenen
Ergebnisprognose berücksichtigt das Unternehmen die eingeleiteten
Maßnahmen „Top 10“, die die Profitabilität des Unternehmens
nachhaltig und auch bereits im Jahr 2024 steigern werden.
Insbesondere liegt ein besonderes Augenmerk auf dem angestrebten
Turnaround in AMERICAS. Mit der avisierten Margensteigerung
befindet sich GRAMMER im Plan des Mittelfristausblicks, bis 2025
eine operative EBIT-Marge größer als 5 % zu erreichen.
Die Highlights des Geschäftsberichts 2023 sowie die Details zum
Rekord-Auftragseingang sind auf der GRAMMER Website unter
https://reports.grammer.com/geschaeftsbericht/2023 dargestellt. Der
vollständige Finanzbericht 2023 ist zudem wie gewohnt unter
https://www.grammer.com/investor-relations/finanzpublikationen/geschaeftsberichte.html
abrufbar.
Kennzahlen der GRAMMER Gruppe
In Mio. EUR |
2023 |
2022 |
|
Q4 2023 |
Q4 2022 |
|
|
|
|
Konzernumsatz |
2.304,9 |
2.158,8 |
|
570,4 |
565,6 |
|
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|
|
Umsatz EMEA |
1.210,9 |
1.131,4 |
|
290,7 |
282,0 |
|
|
|
|
Umsatz AMERICAS |
622,0 |
672,5 |
|
145,6 |
180,1 |
|
|
|
|
Umsatz APAC |
532,3 |
426,7 |
|
149,9 |
120,9 |
|
|
|
|
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|
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|
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|
Ergebniskennzahlen |
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|
EBIT |
42,0 |
-45,0 |
|
11,5 |
-47,5 |
|
|
|
|
EBIT-Rendite (in %) |
1,8 |
-2,1 |
|
2,0 |
-8,4 |
|
|
|
|
Operatives EBIT |
56,8 |
35,5 |
|
18,4 |
33,6 |
|
|
|
|
Operative EBIT-Rendite (in %) |
2,5 |
1,6 |
|
3,2 |
5,9 |
|
|
|
|
Ergebnis vor Steuern |
9,2 |
-62,8 |
|
0,9 |
-62,5 |
|
|
|
|
Ergebnis nach Steuern |
3,4 |
-78,6 |
|
2,0 |
-62,9 |
|
|
|
|
|
|
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|
|
|
|
|
|
Sonstige Kennzahlen |
|
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|
Eigenkapital |
313,4 |
301,1 |
|
|
|
|
|
|
|
Nettoverschuldung |
401,1 |
429,3 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Investitionen (ohne
Finanzanlagen) |
97,1 |
91,0 |
|
38,5 |
30,6 |
|
|
|
|
Abschreibungen |
81,8 |
162,4 |
|
20,6 |
96,1 |
|
|
|
|
Free Cashflow |
48,2 |
31,3 |
|
3,9 |
72,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mitarbeiter:innen (Anzahl,
Durchschnitt) |
14.241 |
14.044 |
|
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Die Erläuterung der für GRAMMER wesentlichen Kennziffer
„operatives EBIT“ ist im Geschäftsbericht 2023 auf
Seite 16 zu finden.
Rundungsdifferenzen bei den Konzernabschlussangaben sind
möglich.
Unternehmensprofil
Die GRAMMER AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die
Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die
Pkw-Innenausstattung sowie von gefederten Fahrer- und
Passagiersitzen für On- und Offroad-Fahrzeuge. Im Bereich
Automotive liefert das Unternehmen Kopfstützen, Armlehnen,
Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten und Bediensysteme
sowie innovative thermoplastische Komponenten für die
Automobilindustrie an namhafte Pkw-Hersteller und an
Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Der Produktbereich
Commercial Vehicles umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und
Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und
Bussitze. Mit rund 14.200 Mitarbeiter:innen ist GRAMMER in 19
Ländern weltweit tätig. Die GRAMMER Aktie ist im Prime Standard
notiert und wird an den Börsen München und Frankfurt sowie über das
elektronische Handelssystem Xetra gehandelt.
Kontakt:
GRAMMER Aktiengesellschaft
Tanja Bücherl
Tel.: 09621 66 2113
investor-relations@grammer.com
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