Kapsch TrafficCom – Ergebnis für die ersten drei Quartale
2023/24.
Highlights.
- Ausgewiesener Umsatz mit EUR
400 Mio. durch Kundengutschrift
und Wertberichtigungen von Margen für angearbeitete Projekte um
4 % unter Vorjahr.
- Mittelzufluss aus Einigung in Deutschland verbesserte
Finanz-, Vermögens- und Ertragslage signifikant.
- Operatives Ergebnis (EBIT) stieg auf EUR
70 Mio.
- Erfolgreiche Abarbeitung bestehender und zahlreiche neue
Projekte sollten demnächst in Umsatz, Ergebnis und Liquidität
sichtbar werden.
- Ausblick Geschäftsjahr 2023/24: Umsatzwachstum im
einstelligen Prozentbereich und signifikante EBIT-Verbesserung;
weitere größere Projekt-Vergaben erwartet.
„Obwohl wir nach wie vor relativ hohe Wertberichtigungen aus
alten Aufträgen hatten, gelang es, das Ergebnis zu stabilisieren.
Aufgrund einer wesentlichen Verbesserung unserer Organisation und
unserer Prozesse sehen wir eine drastische Einschränkung der
Notwendigkeit von Wertberichtigungen in der Zukunft. Sowohl
Produktqualität als auch eine entsprechend niedrigere Kostenbasis
werden nicht nur unsere Ergebnisse verbessern, sondern auch unsere
Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern“, so Georg Kapsch, CEO von
Kapsch TrafficCom.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in
EUR Mio. |
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Q1-Q3
2022/23 |
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Q1-Q3
2023/24 |
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+/- |
Umsatz |
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414,4 |
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400,0 |
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-3,5 % |
EBIT |
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9,8 |
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70,0 |
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>+500 % |
EBIT-Marge |
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2,4 % |
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17,5 % |
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+15,2 PP |
Periodenergebnis, den Anteilseignern zurechenbar |
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2,3 |
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38,3 |
|
>+500 % |
Ergebnis je Aktie (EUR) |
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0,18 |
|
2,95 |
|
>+500 % |
Wien, 21. Februar 2024 – In den ersten drei Quartalen des
Geschäftsjahres 2023/24 erzielte die Kapsch TrafficCom Group
entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft. Wenngleich sich
die Entwicklungen noch nicht vollumfänglich in Umsatz und Ergebnis
zeigen, sieht das Management einen Wendepunkt erreicht, der sich
künftig auch in den Ergebnissen und der Liquidität widerspiegeln
sollte.
Wesentliche Ereignisse und Projektentwicklungen.
Ein bedeutender Meilenstein war im Juli die Einigung in dem
Schiedsverfahren des Joint Ventures autoTicket mit der
Bundesrepublik Deutschland. Sie führte bislang zu einem
Mittelzufluss von EUR 79 Mio., der sich mit EUR 72 Mio.
im EBIT zeigte und die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten im
Ausmaß von EUR 63 Mio. ermöglichte.
Zudem hatte Kapsch TrafficCom bereits im Mai mit ihren
wesentlichen Finanzgläubigern eine Finanzierungs-Restrukturierung
vereinbart, die die Finanzierungsstruktur auf eine längerfristige
Basis stellt. Entsprechend dieser Vereinbarung führte Kapsch
TrafficCom im November eine Kapitalerhöhung im Ausmaß von 10 %
des bestehenden Grundkapitals durch, die mit aliquoter Beteiligung
des Hauptaktionärs KAPSCH-Group Beteiligungs GmbH erfolgreich
platziert wurde. Die 1.300.000 jungen Aktien werden seit 24.
November an der Wiener Börse gehandelt, die Anzahl der Aktien
erhöhte sich damit auf 14.300.000 Stück.
Andreas Hämmerle ist im Berichtszeitraum nach knapp drei für
Kapsch TrafficCom herausfordernden und ereignisreichen Jahren und
nach Abschluss wesentlicher Milestones in bestem Einvernehmen aus
dem Vorstand und als CFO ausgeschieden. „Andreas Hämmerle hat dazu
beigetragen, Kapsch TrafficCom aus einer herausfordernden Lage in
nun ruhigere Gewässer zu manövrieren und auf die Zukunft
auszurichten. Ich bedanke mich für den sehr hohen persönlichen
Einsatz, den Andreas Hämmerle für Kapsch TrafficCom geleistet hat,
und wünsche ihm das Allerbeste“, so Franz Semmernegg, Vorsitzender
des Aufsichtsrats.
Operativ konnte Kapsch TrafficCom bestehende Projekte
erfolgreich weiterentwickeln und einige Errichtungsprojekte in den
Betrieb überführen. In Südafrika wurde der Betrieb des Mautsystems
in der Provinz Gauteng erneut bis Juni 2024 verlängert.
Zahlreiche Neuaufträge bestätigen nicht nur die zunehmende
Marktdynamik, sie weisen auch den Weg in die Zukunft der Straße,
mit Tolling Services und vernetzter Mobilität: Im Bereich Maut
erhielt Kapsch TrafficCom im Rahmen eines Joint Ventures den
Auftrag eines Schweizer Mautservice-Anbieters für
Fahrzeugausrüstung, Datenerfassung der Lkws und Kundenservice für
zumindest acht Jahre. Im Bereich Verkehrsmanagement wurde Kapsch
TrafficCom beauftragt, in einem Autobahnprojekt in Deutschland ein
Cooperative Intelligent Transport System (C-ITS) mit Hard- und
Software für Baustellenbereiche umzusetzen und anschließend bis zu
12 Jahre zu betreiben.
Ertragslage.
In den Kennzahlen der ersten drei Quartale 2023/24 sind die
beschriebenen Entwicklungen nur zum Teil sichtbar. Der Umsatz lag
mit EUR 400 Mio. um 4 % unter dem Vergleichswert des
Vorjahres von EUR 414 Mio. Zu diesem Rückgang trug unter
anderem eine im ersten Quartal erfolgte Kundengutschrift in Höhe
von EUR 6 Mio. bei. Im dritten Quartal konnte Kapsch
TrafficCom zwar durch gute Projektfortschritte einen höheren
fakturierten Umsatz erzielen, der zu einem entsprechenden
Mittelzufluss führt. Dieser wurde jedoch durch Umsatzabgrenzungen
aus angearbeiteten Aufträgen der Vergangenheit sowie durch
Margenwertberichtigungen um EUR 18 Mio. reduziert (Q3 2022/23:
EUR +3 Mio.).
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) erhöhte sich von
EUR 10 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf EUR
70 Mio. In diesem signifikanten Anstieg sind insbesondere
folgende Effekte enthalten:
- Die Sondereffekte aus der Einigung in Deutschland führten zu
einem Anstieg des EBIT um EUR 72 Mio.
- Nachdem mit einem Kunden eine Einigung betreffend überfällige
Forderungen erzielt wurde, erfolgte eine Gutschrift
(Umsatzreduktion), gegenläufig konnte die Wertberichtigung für
diese Forderungen aufgelöst werden und führte zu einem positiven
Ergebniseffekt in Höhe von EUR 5 Mio.
- Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um EUR
5 Mio. an, beeinflusst durch ungünstige
Währungskursentwicklungen sowie Inflationsanpassungen.
- Personalkosten gingen im Vergleich zum Vorjahr um EUR
9 Mio. zurück, im Wesentlichen durch den Rückgang des
Mitarbeiterstandes.
- Einige Errichtungsprojekte in den USA sowie in anderen Regionen
verzeichneten aufgrund gestiegener Kosten und daraus resultierenden
Wertberichtigungen eine Margenverschlechterung. Das EBIT wurde
dadurch im Ausmaß von insgesamt EUR 19 Mio. (Vorjahr: EUR
8 Mio.) belastet. Mit fortschreitender Abarbeitung der
entsprechenden Projekte sollten diese Schwierigkeiten im Laufe des
Jahres weitestgehend abgeschlossen sein.
Bereinigt um die Effekte der Einigung in Deutschland, der
Kundengutschrift und der Projektmargenanpassungen wäre das EBIT für
die ersten drei Quartale bei insgesamt EUR 13 Mio.
gelegen.
Das Finanzergebnis ging in den ersten drei Quartalen 2023/24 auf
EUR -23 Mio. zurück (Vorjahr: EUR -5 Mio.), vor allem
aufgrund eines höheren Zinsaufwands, Einmalkosten im Zusammenhang
mit der Neustrukturierung der Finanzierung sowie Effekten aus
Wechselkursveränderungen. Künftig geht Kapsch TrafficCom von einem
deutlich geringeren Zinsaufwand aus, da einerseits die
Finanzverbindlichkeiten signifikant reduziert werden konnten und
andererseits die hohen Einmalkosten für die Refinanzierung nicht
mehr anfallen werden.
Das den Anteilseignern zurechenbare Periodenergebnis stieg auf
EUR 38 Mio. verglichen mit EUR 2 Mio. im
Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie lag bei EUR 2,95 (Vorjahr:
EUR 0,18).
Segmententwicklung.
Im Segment Maut ging der Umsatz im Vorjahresvergleich von EUR
304 Mio. auf EUR 282 Mio. zurück, wobei EUR 6 Mio.
davon auf die Kundengutschrift entfielen. Der Anteil am
Gesamtumsatz lag somit bei 70 %. Das EBIT betrug EUR
58 Mio. nach EUR -2 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der enorme
Anstieg spiegelt den Effekt aus der Einigung in Deutschland wider,
jedoch dämpfte vor allem die Margenverschlechterung in
Errichtungsprojekten die Entwicklung deutlich.
Das Segment Verkehrsmanagement verzeichnete einen Umsatzzuwachs
von EUR 111 Mio. auf EUR 118 Mio., der Anteil am
Gesamtumsatz erhöhte sich auf 30 %. Das EBIT konnte von EUR
12 Mio. auf EUR 13 Mio. gesteigert werden.
Regional gesehen lag der Umsatz in den vergangenen neun Monaten
in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) leicht über
dem Vorjahresniveau, in den Regionen Americas (Nord-, Mittel- und
Südamerika) und Asien-Pazifik war ein Rückgang um 9 % bzw.
7 % zu verzeichnen.
Finanz- und Vermögenslage.
Der Free Cashflow betrug in den ersten drei Quartalen EUR
49 Mio. nach EUR 2 Mio. im Vorjahreszeitraum. Zu diesem
Anstieg trug vor allem der Ergebnisanstieg bei, während das
Nettoumlaufvermögen im Berichtszeitraum im Zusammenhang mit den
fakturierten angearbeiteten Umsätzen um EUR 7 Mio. reduziert
werden konnte.
In der Bilanz erhöhten sich aktivseitig die kurzfristigen
Vermögenswerte, vor allem durch die gestiegenen Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen. Die kurzfristigen
Vertragsvermögenswerte konnten aufgrund der erwähnten Fakturierung
von angearbeiteten Projekten um EUR 11 Mio. reduziert werden.
Die Passivseite ist gekennzeichnet von dem signifikanten Anstieg
des Eigenkapitals um 90 % auf EUR 97 Mio. und einer
Verschiebung der Verbindlichkeitenstruktur von kurz- zu
langfristigen Schulden, den geleisteten Rückzahlungen von
Finanzverbindlichkeiten sowie einem Anstieg der Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen.
Die Eigenkapitalquote stieg somit per 31. Dezember auf 20 %
nach 11 % zum 31. März 2023. Die Nettoverschuldung verringerte
sich von EUR 186 Mio. auf EUR 134 Mio. Dadurch konnte der
Verschuldungsgrad deutlich reduziert werden und lag bei 138 %
nach 363 % zum Ende des Geschäftsjahres.
Ausblick.
Kapsch TrafficCom konnte im bisherigen Verlauf des
Geschäftsjahres zahlreiche Neuprojekte gewinnen, die eine profunde
Basis für weiteres Wachstum bilden und auch strategische Bedeutung
haben. Zudem stehen noch weitere Projekt-Ausschreibungen vor der
Vergabe. Kapsch TrafficCom sieht darin die Zunahme der Marktdynamik
bestätigt.
Die erfolgte Einigung in Deutschland führte zu einer
signifikanten Verbesserung des operativen Ergebnisses und der
Finanzkennzahlen. Darauf aufbauend liegt der Fokus weiterhin auf
konsequentem Kosten- und Liquiditätsmanagement, auf der
Verbesserung der Finanzkennzahlen sowie auf Neugeschäft.
Für das Geschäftsjahr 2023/24 erwartet der Vorstand unverändert
ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich und eine
signifikante Verbesserung des operativen Ergebnisses (EBIT).
Den „Highlight-Bericht“ über die ersten drei Quartale 2023/24
sowie weitere Materialien zu den Ergebnissen finden Sie heute,
voraussichtlich ab 7:35 Uhr (MESZ), unter:
www.kapsch.net/ir
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter
Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit
Projekterfolgen in mehr als 50 Ländern. Innovative Lösungen in den
Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement
und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus
bei.
Mit One-Stop-Shop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte
Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis
zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.
Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, verfügt über
Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern
und notiert im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol:
KTCG). Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschafteten 4.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von rund EUR
553 Mio.
Pressekontakte:
Carolin Treichl
Executive Vice President
Marketing & Communications
Kapsch AG
Am Europlatz 2
1120 Wien, Österreich
T +43 50 811 1710
carolin.treichl@kapsch.net |
Sandra Bijelic
Head of Corporate Communications
Kapsch TrafficCom AG
Am Europlatz 2
1120 Wien, Österreich
T +43 50 811 1720
sandra.bijelic@kapsch.net |
Investorenkontakt:
Marcus Handl, Valerie Riegler
Investor Relations Team
Kapsch TrafficCom AG
Am Europlatz 2
1120 Wien, Österreich
T +43 50 811 1122
IR.kapschtraffic@kapsch.net
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