- Die Aktien von Bayer  haben am Freitag
nach leichten Verlusten zum Börsenstart ins Plus gedreht und sind
im Einklang mit dem Gesamtmarkt gestiegen. Dass der Chemie- und
Pharmakonzern in den USA in einem Patentstreit einen Dämpfer hinnehmen
musste, wurde von Händlern überwiegend als "kursneutral" betrachtet.

    Ursprünglich wollten die Leverkusener dem US-Unternehmen Watson
Pharmaceuticals für eine längere Zeit untersagen, die Zulassung einer
Nachahmerversion für die umsatzstarke Antibaby-Pille Yasmin zu
beantragen. Diesem Antrag hatte Richter Paul Gardephe am Donnerstag
jedoch
eine Absage erteilt. Die bestehende Aussetzung der Nachahmerversion
über 30 Monate läuft an diesem Samstag aus. 

    Die Bayer-Aktien legten bis 10.05 Uhr 0,16 Prozent nach auf 49,22
Euro zu, während der Dax  um 0,32 Prozent auf 6.103,48 Punkte
stieg.

    Ein Börsianer sah dies als "alte Geschichte" an, die allenfalls
"leicht negativ" zu beurteilen sei. Bayer habe bereits seit 2008
versucht, ein Generikum von Watson zu blockieren. Inzwischen stünden
die Yasmin-Umsätze in den USA bereits durch die Konkurrenz von Barr
 und Teva  unter Druck.

    Ein anderer Börsianer rechnet nun ebenfalls mit einer Flut von
Yasmin-Generika, deren Markteintritt Bayer zu einer Preissenkung in den
USA zwingen werde. Dies sei zwar alles andere als eine gute Nachricht,
die Kursbelastung hält aber auch er für begrenzt. Dieser Ausgang des
Rechtsstreits sei nicht ausgeschlossen gewesen und ein entsprechendes
Risiko dürfte bereits weitgehend eingepreist sein, sagte er./ag/ck