OHB Digital Connect übergibt erste High-Performance Antenne
für SKA-Vorläufer-Radioteleskop in der Karoo-Halbwüste -
einzigartige Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für
Radioastronomie geht weiter
Karoo / Mainz / Bremen, 21. Februar 2024. Schwarze Löcher
soll es unter anderem aufspüren, schnell rotierende Neutronensterne
erkennen und einen Blick zurückwerfen, in eine Zeit, in der Sterne
und Galaxien noch nicht geboren waren: Das MeerKAT-Radioteleskop
mit seinen 64 Parabolantennen in der südafrikanischen
Karoo-Halbwüste wird jetzt um 14 neue Antennen erweitert. Das
Besondere: Die Radioschüsseln werden schrittweise in das „Square
Kilometre Array“ (SkA) integriert, ein internationales Projekt zum
Aufbau des größten Radioteleskops der Welt mit Standorten im
südlichen Afrika und in Australien. Die erste der neuen
High-Performance Parabolantennen konnte die OHB Digital Connect
GmbH, ein Tochterunternehmen des Raumfahrt- und Technologiekonzerns
OHB SE, heute an das Max-Planck-Institut für Radioastronomie und
die südafrikanischen Betreiber übergeben.
„Es ist fantastisch zu sehen, dass diese erste SKA-Antenne
fertiggestellt wurde. Dies ist eine Leistung von Partnern aus
Wissenschaft und Industrie, national und international. Und ich
kann es kaum erwarten, die ersten Daten von der Antenne zusammen
mit dem Rest des Arrays zu sehen,“ so Prof. Dr. Michael Kramer, der
Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn.
„Die neuen Antennen sind explizit mit Blick auf ihre
Integrierbarkeit in das SKA entwickelt worden. Diese technische
Herausforderung zu meistern und die Entwicklung des Designs der
neuen Antennen, war nur möglich durch die enge und vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit dem MPI für Radioastronomie. Wir starten heute
mit einem Design, dass wir in einem Prototyp ausprobiert haben, und
der liefert bereits erste, sehr überzeugende Wissenschaftsbilder.
Nun haben wir die Serienfertigung im Blick“, sagt Fabrice Scheid,
Geschäftsführer des Mainzer Standortes von OHB Digital Connect.
Die neuen High-Performance Antennen für die MeerKAT-Erweiterung
haben einen Durchmesser von ca. 15,5 Meter, der Antennenturm ist 8
Meter hoch. Zusammengebaut ergibt sich eine Gesamthöhe von 24
Meter. Die einzelnen Segmente der Radioschüssel werden per Schiff
nach Kapstadt geliefert, mit schwerem Gerät in die Wüste
transportiert und vor Ort zusammengebaut. Projektleiter Steffen
Hartmann: „Die Zusammenarbeit mit den südafrikanischen und
chinesischen Teams hier vor Ort läuft bei allen Herausforderungen,
die so eine Baustelle mit sich bringt, sehr gut und es ist jeden
Abend bei der gemeinsamen Status-Besprechung erfreulich, den
Fortschritt an den einzelnen Antennen, die parallel montiert
werden, zu sehen.“
Bei OHB Digital Connect in Mainz wird vorab das Servo-System
gebaut, also die Elektronik, die sicherstellt, dass sich der Motor
bewegt, um die Antenne später sehr genau auszurichten. Und das sei
die hohe Kunst, so Hartmann, denn um eine Observation mit der
Antenne durchführen zu können, sei eine sehr genaue Positionierung
an einen Punkt notwendig, aber auch während sich die Schüssel
bewegt, müsse eine Genauigkeit von nur wenigen Bogensekunden
erreicht werden und das bei unterschiedlichen Windverhältnissen. So
wird – anders als bei anderen Antennen dieser Art – keine Spindel,
sondern eine Zahnstange mit verspannten Antrieben benutzt, um die
Genauigkeit des Pointings zu erhöhen.
Der Standort in der Karoo-Halbwüste im Norden Südafrikas ist
optimal für radioastronomische Beobachtungen, denn hier gibt es nur
sehr wenig irdische Störstrahlung. Es müssen aber hohe
Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit eingehalten
werden. „Das Servo-System-Design der Antennen muss sicherstellen,
dass es selbst nur extrem wenig RF-Störsignale emittiert, da dieses
Signal im ähnlichen Frequenzbereich liegt wie die Signale, die aus
dem All empfangen werden. Durch aufwendige Schirm-Maßnahmen und
Zusatzfilter haben wir dies erreicht“, so Fabrice Scheid, der
anlässlich der Antennen-Übergabe auch darauf verwies, dass OHB
Digital Connect innerhalb des Projektes zwei Patente anmelden
konnte.
„Heute am Tag der Antennenübergabe, bin ich sehr stolz auf diese
außerordentliche Teamleistung. Das wir mit unserer Technologie dazu
beitragen, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit
ganz neue Daten und Erkenntnisse gewinnen können und damit auch
unser aller Verständnis des Kosmos erweitern, freut uns sehr“, so
Scheid.
Für das Projekt arbeitet OHB Digital Connect als
Hauptauftragnehmer mit folgenden Partnern aus Deutschland, Italien
und China zusammen: Lenze, Wittenstein, Bergenkamp, CETC54,
SAM.
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