Original-Research: q.beyond AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu q.beyond AG
Unternehmen: q.beyond AG
ISIN: DE0005137004
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 14.03.2024
Kursziel: 0,70 EUR
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Christoph Hoffmann
q.beyond schließt 2023 mit positivem FCF ab - Guidance 2024
impliziert deutliche Ergebnissteigerung
q.beyond hat jüngst vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2023
vorgelegt, die unsere Schätzungen sowohl umsatz- als auch
ergebnisseitig übertroffen haben.
[Tabelle]
Starke Umsatzentwicklung in '23 - Zukünftiger Fokus auf
Profitabilität: Mit einem Umsatz von 189,3 Mio. EUR (+9,4% yoy)
übertraf das Unternehmen unsere Prognosen von 185,1 Mio. EUR und
landete in der oberen Hälfte der eigenen Guidance-Bandbreite von
185,0 bis 191,0 Mio. EUR. Das organische Wachstum betrug 4,5% yoy
und ist darüber hinaus auf die Übernahme der productive-data
zurückzuführen. Wir hatten Ende letzten Jahres bereits darauf
hingewiesen, dass wir eine klare Fokussierung auf Profitabilität
statt Wachstum erwarten, die nun vonseiten des Vorstands
kommuniziert wurde und sich auch in der Guidance widerspiegelt. So
erwartet der Vorstand für das laufende Jahr eine Steigerung um 1,4%
bis 4,6% yoy auf 192 bis 198 Mio. EUR. Für 2024 prognostizieren wir
weiterhin einen Umsatzzuwachs i.H.v. 2,0% yoy, jedoch von einer
höheren Ausgangsbasis.
Vielfältige Sondereffekte prägen Bottom Line des
Schlussquartals: In Q4/23 hat QBY ein EBITDA i.H.v. 5,8 Mio. EUR
erzielt (FY 2023: 5,7 Mio. EUR), was primär auf den positiven
Sonderertrag aus einer Finanzamtsentscheidung bzgl. des
PlusNet-Verkaufs aus 2019 zurückzuführen ist (MONe: 8,6 Mio. EUR).
Gleichzeitig bildete das Unternehmen Rückstellungen i.H.v. 4,3 Mio.
EUR und wendete 1,0 Mio. EUR für die Bereinigung nicht profitabler
Verträge auf. Insgesamt beliefen sich die Einmaleffekte 2023 auf
+3,3 Mio. EUR, sodass das operative EBITDA im FY bei 2,4 Mio. EUR
lag. Dementsprechend belief sich die oper. EBITDA-Marge 2023 auf
1,3%, die EBITDA-Marge inkl. Sondereffekte auf 3,0%.
Für 2024 erwartet der Vorstand eine deutliche Verbesserung der
Profitabilität auf 8,0 bis 10,0 Mio. EUR (implizierte EBITDA-Marge
2024: 4,0% bis 5,2%). Die Margenausweitung soll dabei unverändert
durch die Erhöhung des Umsatzanteils von Beratungs- und
Entwicklungsdienstleistungen, der Erhöhung der Near- und
Offshore-Quote von 11% auf 20% und den verstärkten Einsatz von KI
erzielt werden. Konkret erwartet der Vorstand eine Steigerung der
Bruttomarge (was u.E. eine gleichwertige Erhöhung der EBITDA-Marge
bedeutet) um 1 Prozentpunkt pro Anstieg der Near- und
Offshoring-Quote um 5 Prozentpunkte, sodass bei Erreichen des
Zielniveaus von min. 20% u.E. eine Ausdehnung der EBITDA-Marge von
ca. 2PP zu erwarten ist. Aus der Verschiebung des Umsatzmixes soll
pro 5% Umsatzanteil (rd. 10 Mio. EUR) mehr Beratung &
Entwicklung eine Steigerung der Bruttomarge von bis zu 2
Prozentpunkten erreicht werden, was eine inkrementelle
Margenerhöhung von 40% des Geschäfts impliziert. Ausgehend von 60,3
Mio. EUR Umsatz, die QBY in diesem Segment erzielt, müsste für eine
Margensteigerung um 2PP ein Umsatzwachstum des Bereiches von 15,7%
erzielt werden.
Insgesamt erwarten wir in 2024 eine signifikante Steigerung des
operativ erzielten EBITDA und erhöhen unsere Prognosen von 6,0 auf
7,0 Mio. EUR (operatives EBITDA Vj.: 2,4 Mio. EUR).
Cashwirksamer Sondereffekt aus Steuerentscheidung in H2/24
erwartet: Die in 2023 GuV-wirksame Finanzamtsentscheidung
(PlusNet-Verkauf) wird laut Unternehmensangaben zu einem
Netto-Cashzufluss i.H.v. bis zu 4,0 Mio. EUR führen. Dies ist in
der Zielsetzung, einen FCF von 3,0 Mio. EUR zu erwirtschaften,
nicht inkludiert und würde den freien Cashflow somit auf bis zu 7,0
Mio. EUR erhöhen.
Verbesserung des Cashflows durch Einsparungen bei CAPEX und
Leasingkosten: In 2023 konnte der Free Cashflow dank einer Working
Capital-Freisetzung im niedrigen einstelligen Millionenbereich,
gesunkener CAPEX sowie geringerer Leasing-Zahlungen erfreulich auf
1,7 Mio. EUR gesteigert werden (Vj.: -9,7 Mio. EUR).
Für 2024 prognostiziert der Vorstand CAPEX i.H.v. 4,0 Mio. EUR
und Leasing-Zahlungen von 3,0 Mio. EUR. Weiter plant das Management
das Geschäftsjahr 2024 mit einem FCF von 3,0 Mio. EUR (exkl.
Sondereffekte) abzuschließen. Somit erscheint uns die
FCF-Zielsetzung realistisch, wobei u.E. etwaige Auflösungen der in
2023 gebildeten, kurzfristigen Rückstellungen für Personalmaßnahmen
(4,3 Mio. EUR) eine Gefährdung für den avisierten FCF von 3,0 Mio.
EUR darstellen. Wir erwarten ausgehend vom prognostizierten EBITDA
von 7 Mio. EUR einen leicht positiven FCF i.H.v. 0,3 Mio. EUR.
Hierbei haben wir bereits den cashwirksamen Sondereffekt
berücksichtigt. Die Differenz zur Management-Zielsetzung resultiert
vor allem aus der von uns erwarteten FCF-belastenden Auflösung von
Rückstellungen.
Umstellung der Segmentberichterstattung dürfte besseres
Monitoring der operativen Fortschritte erlauben: Wie in H2/23
angekündigt, hat QBY seine Segmentberichterstattung an das
geänderte, zweigliedrige Geschäftsmodell angepasst. So wird das
alte Segment 'Cloud', das nun unter 'Managed Services' geführt
wird, leicht verkleinert und umfasst fortan die Aktivitäten rund um
die beiden Rechenzentren in Hamburg und Ulm sowie das Geschäft von
logineer. Der Umsatz des neuen 'Managed Services'-Segments ist mit
129,0 Mio. EUR um 22,2 Mio. EUR kleiner, jedoch ist der Rohertrag
mit 24,6 Mio. EUR um 2,5 Mio. EUR höher. Abgegeben wurden dabei das
Geschäft mit Cloud Consulting, Data intelligence, Software
development, Security-Leistungen und den Bereich Microsoft. Das
alte Segment 'SAP' firmiert fortan unter 'Consulting' und gewinnt
die oben genannten Geschäftsbereiche hinzu. Mit 60,3 Mio. EUR
Umsatz und 3,0 Mio. EUR Rohertrag beträgt die Rohmarge des Segments
'Consulting' lediglich 3,0%. Nach Unternehmensangaben soll die
EBITDA-Verbesserung weit überwiegend aus dem Segment Consulting
kommen, der kurz- bis mittelfristig normalisiert ebenfalls eine
Bruttomarge von über 20% erzielen soll.
Bewertungsniveau impliziert geringes Downside- Kein Cash-Burn
mehr zu erwarten: Mit liquiden Mitteln von 37,6 Mio. EUR bzw. 0,30
EUR je Aktie ist bereits knapp die Hälfte der Marktkapitalisierung
durch Cash gedeckt. Gegenläufig wirken sich auf die bilanziell
stark aufgestellte und schuldenfreie QBY lediglich
Minderheitsanteile von 1,4 Mio. EUR, langfristige Rückstellungen
von 2,8 Mio. EUR sowie verpflichtende Earn-Outs von 5,2 Mio. EUR
(alle Stand 30.9.2023) aus. Auf Basis der Marktkapitalisierung
i.H.v. 77,2 Mio. EUR ergibt sich somit ein EV von 48,9 Mio. EUR
bzw. 0,39 EUR je Aktie. Ausgehend vom Midpoint der EBITDA-Guidance
für 2024 ergäbe sich so ein EV/EBITDA für 2024 von 5,4, was u.E.
nicht ambitioniert wäre. Auf Basis unserer Prognosen ergibt sich
eine EV/EBITDA-Bewertung von 7,0x. Hierbei gilt es insbesondere
auch zu berücksichtigen, dass QBY mit seinem Geschäftsmodell bei
Steigerung der operativen Exzellenz auch nach 2024 erhebliches
Margensteigerungspotenzial aufweist.
Fazit: q.beyond hat unsere Prognosen dank eines höheren
Sondereffekts für 2023 übertroffen und verfügt dank seiner sehr
guten Bilanzqualität und 0,30 EUR Cash je Aktie über ein solides
finanzielles Polster. Der EV liegt u.E. bei ca. 48,9 Mio. EUR und
stellt angesichts des langfristigen Margenpotenzials des
Geschäftsmodells u.E. kein ambitioniertes Bewertungsniveau dar.
Trotz dessen weist der Investment Case weiterhin erhöhte
Umsetzungsrisiken und u.E. eine aktuell noch eingeschränkte
Visibilität hinsichtlich der erzielten operativen Verbesserungen
auf. Sofern die u.E. klar definierte und kommunizierte Strategie
des Vorstands in den nächsten Quartalen zu der in Aussicht
gestellten Verbesserung der operativen Ergebnisse führt, würde dies
einer schneller als erwarteten Margensteigerung gleichkommen und
ggf. eine Anpassung unserer Prognosen erforderlich machen. Wir
positionieren uns zunächst weiterhin defensiv und bestätigen unsere
Empfehlung 'Halten' und unser Kursziel von 0,70 EUR.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum
Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren
RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de
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Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen
Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das
Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie
ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking
stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter
Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich
auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den
Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren,
Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der
Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich
dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde
Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von
deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/29163.pdf
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Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
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Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung
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